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Neue Erkenntnisse zu Solartechnik und Umweltverträglichkeit

(27.10.1992)

Bereits sechs Monate nach Fertigstellung liefert das grosse Sonnenkraftwerk Mont-Soleil im Berner Jura (oberhalb Saint-Imier) international beachtete Forschungsergebnisse zur Solartechnik und zur Umweltverträglichkeit der Photovoltaik. Gemäss den Verantwortlichen der Betriebsgesellschaft leistet das Sonnenkraftwerk schon jetzt über Erwarten wertvolle Beiträge an die Weiterentwicklung der Photovoltaik sowie an die ökologisch richtige Beurteilung dieser Energieform. Das derzeit voll betriebsbereite Kraftwerk (Spitzenleistung: 500 Kilowatt) erbringt momentan witterungsbedingt einen unterdurchschnittlichen Energieertrag.

Das auf 1200 Meter über Meer gelegene, international stark beachtete Kraftwerk wandelt seit dem 28. April 1992 Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Stromproduktion allerdings war nicht das primäre Ziel der Anlage, vielmehr sollte Mont-Soleil zu einem internationalen Forschungszentrum für die Photovoltaikentwicklung werden. Dieses Ziel konnte nach nur einem halben Jahr in hohem Masse erreicht werden. So liegen aus dem bisher entfalteten Forschungsprogramm bereits heute umfangreiche Erkenntnisse zu den Zellenwirkungsgraden, der Wechselrichtertechnologie und der Qualität der auf dem Mont-Soleil erprobten Bautechnik vor.
 

Die ersten Betriebserfahrungen machen deutlich, dass der im Bundesprogramm "Energie 2000" für die Jahrhundertwende anvisierte Anteil an die schweizerische Stromproduktion von einem halben Prozent aus erneuerbaren Energien nur schwer realisierbar sein wird. Eine unlängst von Schweizer Wissenschaftern an der Madrider Weltenergiekonferenz präsentierte Studie zeigt gestützt namentlich auf das Beispiel Mont-Soleil, dass die Umweltbelastungen von Photovoltaikanlagen bei gesamthafter ökologischer Betrachtung erheblich sind. Es gilt, diese Belastungen weiter zu senken.
 

Besucherandrang auf dem Mont-Soleil

Im ersten Betriebshalbjahr haben über 12'000 Personen (Behörden, Vereine, Schulen sowie Solarexperten aus aller Welt) das Sonnenkraftwerk in geführten Gruppen besichtigt.