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Einweihung des Sonnenkraftwerks Mont-Soleil

(28.04.1992)

Der Schweizer Energieminister, Bundesrat Adolf Ogi, hat heute Dienstag, 28. April 1992, auf dem Mont-Soleil oberhalb Saint-Imier (Berner Jura) Europas grösstes Solarkraftwerk offiziell in Betrieb gesetzt. Das als Entwicklungs- und Demonstrationsprojekt konzipierte 500-Kilowatt-Sonnenkraftwerk ist von einem Konsortium unter Federführung der Bernischen Kraftwerke AG und der Elektrowatt AG erbaut worden. Auf einer rund drei Fussballfelder grossen Fläche wird auf 4500 Quadratmeter Solarzellen Sonnenlicht in elektrischen Strom umgewandelt, was bei Tag zur Versorgung von etwa 200 Haushaltungen reicht.

Bundesrat Ogi wies in seiner Eröffnungsansprache auf die für die zukünftige Energieversorgung unseres Landes zwar noch marginale, aber im Rahmen des Aktionsprogrammes «Energie 2000» doch wichtige Rolle der erneuerbaren Energien hin. Die Solarenergie hat ein beachtliches Entwicklungspotential und ist deshalb förderungswürdig. Ihre sinnvolle Nutzung setzt den Verbund mit der ebenfalls erneuerbaren einheimischen Wasserkraft voraus. Wer die Gewässerschutzinitiative unterstütze und damit die Speicherkapazitäten (Umlagerung von Tagstrom aus Solarenergie in Nachtstrom) drastisch reduziere, der sage auch Nein zur Solarenergie. Dies unterstrich der bernische Finanzdirektor Ueli Augsburger. Der Präsident des Konsortiums und Direktor der Elektrowatt AG, Pierre Krafft, verspricht sich von der neuen Anlage wertvolle Erkenntnisse, relativierte jedoch die Erwartungen in Bezug auf die Stromproduktion aus dem 8,4 Millionen Franken teuren Sonnenkraftwerk. Allein zur Deckung der jährlichen Stromverbrauchszunahme in der Schweiz müssten täglich vier Anlagen dieser Leistungsklasse in Betrieb genommen werden können.

Samstag/Sonntag 2./3. Mai 1992: Tage der offenen Tür

Am kommenden Wochenende ist die interessierte Bevölkerung zur Besichtigung Europas grösster Solaranlage eingeladen. Zentrale Rahmenereignisse sind der erste Grand Prix Mont-Soleil, ein Bergrennen für Solar- und Elektrofahrzeuge, sowie Publikumswettbewerbe mit attraktiven Preisen (z.B. Fahrten mit einem Heissluftballon).